JFR Tagung 2024 in Bayreuth

Wie wissenschaftlich ist die Rechtswissenschaft?

Julius von Kirchmann hat mit seiner These der „Werthlosigkeit der Jurisprudenz als Wissenschaft“ schon im Jahr 1848 die Frage nach dem Wissenschaftscharakter der Rechtswissenschaft bzw. der Rechtswissenschaften aufgeworfen, die bis heute weder eine abschließende Diskussion erfahren noch an Aktualität eingebüßt hat. Sie spiegelt sich etwa in Diskussionen um eine Verlagerung der juristischen Ausbildung an die Fachhochschulen oder der Frage der Rationalität gerichtlicher Wertungsentscheidungen wider und betrifft das Selbstverständnis aller juristischen Disziplinen einschließlich der juristischen Grundlagenfächer. Welche Bedeutung kommt ihnen bei der Begründung und Aufrechterhaltung des wissenschaftlichen Charakters der Rechtswissenschaft zu? Welche Erkenntnisinteressen, Erkenntnismöglichkeiten und Methoden prägen die juristischen Grundlagendisziplinen? In welchem Verhältnis stehen die Grundlagenfächer zur juristischen Methodenlehre und zur Rechtsdogmatik?

Aus deren Perspektive der Rechtsphilosophie, der Rechtstheorie und der Rechtssoziologie einen Beitrag zur Diskussion dieser und weiterer aktuellen Aspekte der grundlegenden Frage nach dem Grad der Wissenschaftlichkeit der Rechtswissenschaft bzw. Rechtswissenschaften zu leisten, ist das Ziel der 32. Tagung des Jungen Forums Rechtsphilosophie, die vom 24.09.24 bis zum 26.09.24 in Bayreuth stattfand.