Unsere Tagungen und zugehörige Publikationen
Seit 1993 organisiert das Junge Forum Rechtsphilosophie regelmäßig Tagungen. In der folgenden Liste findet Ihr Informationen zu den einzelnen Veranstaltungen sowie zu den daraus hervorgegangenen Publikationen. Für die älteren Tagungen sind wir aktuell dabei, fehlende Angaben einzuholen.
Alle Tagungsbände des JFR erscheinen im renomierten Archiv für Rechts- und Sozialphilosophie (ARSP), mit dem uns eine langjährige und wertvolle Kooperation verbindet. Das 1907 gegründete ARSP ist eine international anerkannte Fachzeitschrift für Staatslehre, Rechts- und Sozialphilosophie, die vierteljährlich im Franz Steiner Verlag erscheint und Beihefte veröffentlicht. Wir sind stolz darauf, unsere Tagungsbände in dieser renommierten Zeitschrift veröffentlichen zu können. Der Franz Steiner Verlag, in dem die Hefte des ARSP erscheinen, übernimmt großzügigerweise die Finanzierung des Bandes.
Ihr könnt Euch gerne einbringen, indem Ihr selbst eine Idee für eine eigene JFR-Tagung habt. Hierzu steht Euch das Sprecherteam zur Seite, und auch - dank unserer großzügigen Mitglieder und der deutschen Sektion der Internationalen Vereinigung für Rechts- und Sozialphilosophie IVR - mit finanzieller Unterstützung.
Tagungen
Am 24. und 25. September 2025 findet die 33. Tagung des Jungen Forums für Rechtsphilosophie (JFR) an der Universität Münster statt. Mit diesem Call for Papers laden wir interessierte, nicht-habilitierte Wissenschaftler:innen aus allen Bereichen der Rechtswissenschaft und aus angrenzenden Disziplinen wie der Philosophie, Psychologie, Soziologie und Politikwissenschaft dazu ein, mit ihrem Beitrag an unserer Tagung teilzunehmen. Interessierte sind herzlich eingeladen, ein Vortragsexposé (max. 500 Wörter) sowie einen kurzen Lebenslauf (max. 1 Seite) bis zum 31. März 2025 per E-Mail via jfr.tagung@uni-muenster.de einzureichen.
Julius von Kirchmann hat mit seiner These der „Werthlosigkeit der Jurisprudenz als Wissenschaft“ schon im Jahr 1848 die Frage nach dem Wissenschaftscharakter der Rechtswissenschaft bzw. der Rechtswissenschaften aufgeworfen, die bis heute weder eine abschließende Diskussion erfahren noch an Aktualität eingebüßt hat. Sie spiegelt sich etwa in Diskussionen um eine Verlagerung der juristischen Ausbildung an die Fachhochschulen oder der Frage der Rationalität gerichtlicher Wertungsentscheidungen wider und betrifft das Selbstverständnis aller juristischen Disziplinen einschließlich der juristischen Grundlagenfächer. Welche Bedeutung kommt ihnen bei der Begründung und Aufrechterhaltung des wissenschaftlichen Charakters der Rechtswissenschaft zu? Welche Erkenntnisinteressen, Erkenntnismöglichkeiten und Methoden prägen die juristischen Grundlagendisziplinen? In welchem Verhältnis stehen die Grundlagenfächer zur juristischen Methodenlehre und zur Rechtsdogmatik?
Jede Alternative zur aktuellen rechtlichen Verfasstheit muss ihren Ausgangspunkt an einer Auseinandersetzung mit dem bestehenden Recht nehmen, möchte sie an diesem nicht eitel vorbeischreiten. Zugleich muss eine Alternative zum Recht, möchte sie Alternative und nicht nur Reformation sein, die Existenz des Rechts grundsätzlich in Frage stellen. Aus diesem Grundproblem der Rechtskritik ergibt sich die doppelte Richtung dieser Tagung: Bereits existierende Alternativen im Recht aufzuzeigen und nach Alternativen zum Recht zu suchen.
Das Recht wird in gesellschaftlichen Krisensituationen als wichtiges Lenkungsinstrument betrachtet. Verhaltensänderungen, die notwendig sind, um Krisen wie die Corona-Pandemie oder den Klimawandel zu bewältigen, sollen nach verbreiteter Vorstellung durch Rechtsnormen herbeigeführt werden. Darin scheint sich die Funktion des Rechts als Lenkungsinstrument zu zeigen. Die Herbsttagung 2022 des Jungen Forums Rechtsphilosophie setzt sich mit dieser Sichtweise auseinander